Mittlerweile ist Halloween auch in Deutschland nicht mehr wegzudenken. Bereits zum 6. Mal luden Sound of Music Concerts zum MITTERNACHTSBALL ein. Sechs Stunden Live-Musik mit der Crème de la Crème der Musicalszene. Das Publikum wurde, wie schon in den vergangenen Jahren, gebeten, im Dresscode Black and Red zu kommen. Manch ein Zuschauer hatte sich richtig aufwändig verkleidet. So sah man Vampire, Hexen oder andere Untote.
Der Abend wurde in vier Akte eingeteilt mit mehr als zehn musikalischen Themenblöcken.
Neben der Live-Band und dem achtköpfigen Ensemble standen durchwegs die Musicalstars der deutschen Szene auf der Bühne: (in alphabetischer Reihenfolge): Jan Ammann, David Arnsperger, Volkan Baydar, Andreas Bieber, Philipp Büttner, Isabel Dörfler, Dennis Henschel, Annemarijn Maandag, Verena Mackenberg, Marle Martens, Felix Martin, Chris Murray, Celena Pieper, Michaela Schober, Patrick Stanke und Kevin Tarte.
Auch 2023 führte Andreas Bieber durch das Programm. Zu jedem Themenblock hatte er eine kleine Zusammenfassung, des im kommenden Themenblock gespielten Musicals, parat.
Die ganze Show wirkte strukturierter und abgestimmter als letztes Jahr. Für ein sechs-stündiges Konzert war die Akustik durchwegs einwandfrei, eine Herausforderung für die Band.
Zu Beginn des ersten Akts ging es in die Londoner Unterwelt mit „Jekyll & Hyde“. Patrick Stanke glänzte hier direkt zu Beginn mit seiner Darbietung von „Dies ist die Stunde“ und mit David Arnsperger im Duett „Konfrontation“. „Mädchen der Nacht“ durfte hier natürlich auch nicht fehlen, dargeboten von Michaela Schober.
Im zweiten Block wurde ein wenig Werbung für das Musical „Frankenstein“ gemacht. Philipp Büttner schlüpfte in die Rolle des Victor Frankenstein und begeisterte mit dem Lied „Geist in der Maschine“. Stimmgewaltig bot Chris Murray als Prof. Weishaupt den Song „Arena Anatonicum“ dar.
Weiter ging es mit Isabel Dörfler. Sie überzeugte mit dem Lied „Die Welt gehört mir“ aus dem Stück „Der Besuch der alten Dame“. Danach folgte „Der kleine Horrorladen“, herausragend das Duett von Michaela Schober und Dennis Henschel „Jetzt hast du Seymour“.
Im zweiten Akt drehte sich im ersten Themenblock alles rund um „Das Phantom der Oper“. Besonders beeindruckte David Arnsperger mit seiner Interpretation von „Die Musik der Nacht“ und im Quartett mit Philipp Büttner, Verena Mackenberg und Annemarijn Maandag mit „Liebe stirbt nie / Till I hear you sing“.
Der nächste Block widmete sich dem Musical „Elisabeth“. Hier stach besonders Isabel Dörfler mit „Nichts, nichts, gar nichts“ und sorgte für Gänsehaut. Auch hier konnte man mit „Die Schatten werden länger“ ein stimmgewaltiges Quartett mit Felix Martin, Jan Ammann, Andreas Bieber und Dennis Henschel erleben.
Es folgte der erste „Halloween Mix“, eine bunte Mischung verschiedener Lieder, passend zum Thema. Kevin Tarte mit einer grandiosen Darbietung von „Schwarze Schatten“ aus dem Musical „Ludwig²“ und Publikumsmagnet Jan Ammann mit seiner Interpretation von „Kein Lächeln war je so kalt“ aus Rebecca, sorgten abermals für Gänsehaut im Publikum.
Der dritte Akt stand fest im Zeichen der Vampire und es folgte ein großer Block rund um die Blutsauger. Man bekam neben den bekannten Tanz der Vampire Liedern zum Teil auch neue Arrangements oder Einspielungen aus anderen Musicals oder gleich komplette Lieder, wie „Dann holt mich mein Herz wieder ein“ aus „Bat out of Hell“ zu hören, gesungen von Marle Martens.
Mit vier Krolocks auf der Bühne durfte natürlich ein Quartett bei „Die unstillbare Gier“ nicht fehlen, stimmgewaltig dargeboten von Jan Ammann, David Arnsperger, Felix Martin und Kevin Tarte. Der ganze Block wurde am Ende abgerundet mit dem Lied „Vater unser“, interpretiert von Jan Ammann, das mittlerweile beim Mitternachtsball nicht mehr fehlen darf.
Der vierte Akt stand ganz unter dem Motto „Rocky Horror Show“. Neben „Time Warp“ und „Touch Me“ stach besonders „Sweet Transvestite“ heraus, dargeboten von Andreas Bieber, lediglich mit einem knappen Höschen bekleidet.
Beendet wurde die Nacht mit einem Party-Mix, u.a. mit „Nothing Else Matters“ gesungen von Jan Ammann und Volkan Baydar. Philipp Büttner rockte zusammen mit dem Ensemble „Bad Romance“.
Mit „Tage wie diese“ und „Wahnsinn“ verabschiedete sich der Cast in die späte Nacht.
Auch der MITTERNACHTSBALL 2023 war ein sehr gelungener Abend von Sound of Music. Wir sind gespannt auf nächstes Jahr.
6 von 6 Sternen: ★★★★★★
Kritik: Verena Bartsch; Fotos: Stephan Drewianka