12.10.2025 - Rudolf Weber-Arena/ Oberhausen

HANS ZIMMER – The NEXT Level
Ein Hauch von Hollywood im Ruhrpott


Der Auftakt zu Hans Zimmers neuer Tournee „The Next Level“ verwandelte die ausverkaufte Rudolf Weber-Arena in Oberhausen für einen Abend in ein Stück Hollywood. Der aus Frankfurt stammende Komponist, der seit vielen Jahren in Los Angeles lebt und arbeitet, hat für über 200 Film-, TV- und Game-Projekte Musik geschaffen – von monumentalen Blockbustern bis zu leisen, emotionalen Momenten.

Schon mit den ersten Klängen wurde klar: Das Publikum durfte sich auf ein musikalisches Spektakel der Extraklasse freuen. Über zweieinhalb Stunden lang entführte Zimmer seine Fans in die Klangwelten seiner größten Filmmusiken. Statt auf Filmszenen wie bei „Disney in Concert“ setzte man auf eine visuell überwältigende Bühnenshow, bei der Licht, Bühne und Video perfekt mit der Musik verschmolzen.

Für das beeindruckende Gesamtbild hatte Zimmer einige der renommiertesten Kreativen der internationalen Showbranche an seiner Seite: John Featherstone sorgte für das dynamische Lichtdesign, Derek McLane entwarf das eindrucksvolle Bühnenbild, und Peter Nigrini zeichnete für das emotionale Videodesign verantwortlich. Auf den LED-Wänden erschienen dezent kleine visuelle Hinweise zu den jeweiligen Filmen – nie aufdringlich, sondern stets im Dienst der Musik.

Begleitet wurde Zimmer von seiner 19-köpfigen Band sowie einem Orchester, das die gewaltigen Soundlandschaften live zum Leben erweckte. Gleich zu Beginn ließ die „The Dark Knight Suite“ die Arena erbeben – ein kraftvoller Auftakt, der das Publikum sofort in den Bann zog.

Emotional wurde es, als Lisa Gerrard, mit der Hans Zimmer einst den Soundtrack zu „Gladiator“ aufnahm, auf die Bühne trat. Ihre unverwechselbare Stimme sorgte für einen jener magischen Gänsehautmomente, für die Zimmers Konzerte berühmt sind. Mit einem Augenzwinkern kündigte der Maestro das folgende Stück an: „Dieses Stück muss ich spielen, sonst ist meine Freundin sauer“, scherzte er, bevor die zarten Töne von „And Then I Kissed Him“ aus „Pearl Harbor“ erklangen.

Ein absolutes Highlight des Abends war die „Interstellar Suite“. Dank des meisterhaften Lichtdesigns verwandelte sich die gesamte Arena in ein funkelndes Sternenmeer. Hoch über den Köpfen der Zuschauer schwebte eine Akrobatin im weißen, glitzernden Overall auf einem Trapez durch die Dunkelheit, während sich Geigen, Chöre und Orgelklänge zu einer schwebenden Klanggalaxie verbanden. Für einen Moment schien Zeit und Raum aufgehoben – pure Magie.

Mit der „König der Löwen Suite“ zog Zimmer schließlich alle Register. Sänger Lebo Morake, die unverwechselbare Stimme des Originals, ließ das Publikum im Rhythmus von „Circle of Life“ mitklatschen und mitsummen. Auch aus dem jüngsten Erfolg „F1“ durfte ein musikalischer Ausschnitt nicht fehlen.

Als die letzten Töne verklangen, hielt es niemanden mehr auf den Sitzen. Mit donnerndem Applaus forderte das Publikum Zugaben – und Zimmer ließ sich nicht lange bitten. Die erste erkannte wirklich jeder: die unsterblichen Klänge von „Pirates of the Caribbean“ brachten die Arena zum Beben.

Zum Finale wurde es noch einmal still und ergreifend: Mit „Time“ aus „Inception“ verabschiedete sich Hans Zimmer von seinem Publikum – getragen, sphärisch und von fast sakraler Intensität. Ein würdiger Abschluss eines Abends, der bewies, dass Filmmusik weit mehr sein kann als Begleitung – sie ist Gefühl, Geschichte und Erlebnis zugleich.

6 von 6 Sternen: ★★★★★★     
                 Kritik: Verena Bartsch; Fotos: Suzanne Teresa

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